Bereits seit Jahrtausenden nutzt der Mensch die Windkraft, ob zum Segeln, zum Mahlen des Korns oder zum Wasser pumpen. Moderne Windkraftanlagen, wie wir sie heute kennen, haben mit traditionellen Windmühlen nichts mehr gemein. Deutsches Know-How hat hier wesentlich zu der Entwicklung dieser umweltfreundlichen Technologie beigetragen.
Wind und Windstärkeskala
Unter Wind versteht man in der Meteorologie eine gerichtete stärkere Luftbewegung in der Atmosphäre. Die Hauptursache für Winde sind Unterschiede im Luftdruck zwischen Luftmassen, wobei Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem höheren Luftdruck (Hochdruckgebiet) solange in das Gebiet mit dem niedrigeren Luftdruck (Tiefdruckgebiet) fließen, bis der Luftdruck ausgeglichen ist. Für die Nutzung der Windenergie ist eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von mehr als 3 Meter pro Sekunde notwendig. Welche Auswirkungen Windgeschwindigkeiten auf unsere Umwelt haben, zeigt die folgende Windstärkenskala:
Geschwindigkeit
Stärke
Auswirkung
< 1 km/h
0
-
1–5 km/h
1
nur an Rauch erkennbar
6–11 km/h
2
Blätter bewegen sich
12-19 km/h
3
dünne Zweige bewegen sich
20-28 km/h
4
dünne Äste bewegen sich
29-38 km/h
5
kleine Bäume bewegen sich
39-49 km/h
6
Pfeifen an Drähten
50-61 km/h
7
Hemmung beim Gehen
62-74 km/h
8
Zweige brechen, stürmisch
75-86 km/h
9
kleine Schäden an Dächern
87-102 km/h
10
entwurzelte Bäume, mittlere Schäden
103-117 km/h
11
schwere Schäden (orkanartiger Sturm)
118-133 km/h
12
an Land selten, schwere Schäden (Orkan)
> 133 km/h
13
starke Wirbelstürme, Hurricanes, Tornados
Aufbau und Wirkungsweise von Windkraftanlagen
Eine Windkraftanlage besteht aus einer Vielzahl von mechanischen und elektrotechnischen Bauteilen. Die wichtigsten Bauteile sollen hier kurz genannt und ihre Funktion erklärt werden.
Das Fundament verankert die Windkraftanlage fest im Boden. Auf dem Fundament ist der Turm befestigt, in dem innen eine Leiter, Treppe oder ein Fahrstuhl befestigt ist, damit Monteure das Maschinenhaus erreichen können. Auf dem Turm ist das Maschinenhaus angebracht, in das der Generator und das Getriebe und die Hauptwelle eingebaut sind an deren Ende die Rotorblätter montiert sind. Die Rotorblätter nehmen mechanische Energie aus dem Wind auf und leiten diese durch die Hauptwelle in das Getriebe ein. Das Getriebe wandelt die mechanische Energie mit relativ geringer Drehzahl in eine größere Drehzahl um, damit der Generator hieraus elektrische Energie produzieren kann. Einige Windkraftanlagen kommen bauartbedingt ohne ein Getriebe aus, da der Generator hier auf Grund seiner Ausführung mit geringeren Drehzahlen arbeiten kann. Die vom Generator erzeugte elektrische Energie wird dann von Frequenzumrichtern an die Netzspannung angepasst oder auch direkt an den Transformator, der sich oben im Maschinenhaus im Turm oder außerhalb der Anlage befinden kann weitergeleitet, der dann die Spannung transformiert um sie ins öffentliche netz einzuspeisen. Damit die Windkraftanlage bei allen Windverhältnissen immer funktioniert ist eine Windkraftanlage mit einer Windmessung und einer komplizierten Steuerung ausgestattet, die je nach Windgeschwindigkeit und Windrichtung das Maschinenhaus in den Wind dreht und die verstellbaren Flügel entsprechend anpasst.
Grundsätzlicher Aufbau einer Windkraftanlage
Der Windpark Dahlenburg
Bei der Energieversorgung Dahlenburg Bleckede AG nehmen die sparsame und effiziente Nutzung der begrenzten natürlichen Ressourcen einen zentralen Stellenwert ein. Wir betrachten die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte nicht isoliert, sondern ganzheitlich. So haben wir uns für den Bau von Windkraftanlagen in der Region eingesetzt.
Der Windpark Dahlenburg in Zahlen
Rahmendaten
Anzahl der Windkraftanlagen
18
WEA Hersteller
Vestas
WEA Typ
V80, Nabenhöhe 100 m
Rotordurchmesser 80 m
Installierte Leistung
36.000 kW
Jahresertrag nach Windaufkommen
68.000.000 kWh
Investition
40,7 Millionen Euro
Teilhaber aus der Region
mehr als 50 Prozent
Einige der für den Bau benötigten Materialien
Mineralgemisch
33.000 t
Stahlbeton
20.000 t
Erdkabel
92.000 m
Nutzen
Einsparung CO2
66.000 t
Einsparung Schwefeldioxid
32.000 kg
Einsparung Stickoxide
42.000 kg
Einsparung Staub
2.000 kg
Versorgung von Menschen in der Region
20.000
Anlagenstandorte
Die Anlagenstandorte sind mit einem roten Punkt gekennzeichnet.
Bedeutung für die Region
Neben der Naturnähe und Nachhaltigkeit von Windenergie, ist der Windpark Dahlenburg ein regionales Wirtschaftsprojekt, das den heimischen Raum stärkt. Die Wertschöpfung durch Landverpachtung, Beteiligung und Gewerbesteuerzahlungen verbleibt zum großen Teil in der Region. Die EVDB AG hat mit der Übernahme der technischen Betriebsführung der Windkraftanlagen und der Pflege der Standplätze ein weiteres Standbein erhalten. Dies sichert Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in der Region.
Die Geschichte unseres Windparks
Idee
Im März 2001 reifte im Hause der damaligen Elektrizitätswerk Dahlenburg AG der Gedanke, Windenergieanlagen zu errichten. Als verhältnismäßig kleines Energieversorgungsunternehmen brauchte man ein zweites wirtschaftliches Standbein, um im zunehmend schärfer werdenden Wettbewerb auf dem Energiemarkt zu bestehen. Nach vielen umfassenden Gesprächen wurde im Mai desselben Jahres der endgültige Beschluss zur Errichtung eines Windparks gefasst.
Planung
Untersuchungen und Windgutachten führten zu einer Auswahl geeigneter Grundstücke. In Folge wurden Nutzungsverträge mit Grundstückseigentümern geschlossen und umfangreichere Gutachten in Auftrag gegeben. Im November 2001 wurden die erforderlichen Bauanträge und Genehmigungsunterlagen bei den Gemeinden und der Genehmigungsbehörde eingereicht. Dabei lag während der gesamten Zeit die Planung bzw. Projektierung bis zum Erhalt der Baugenehmigung ausschließlich in den Händen der damaligen Elektrizitätswerk Dahlenburg AG.
Um die wirtschaftliche und juristische Planung in zuverlässige Hände zu legen, nahm die EWD AG Ausschreibungen vor und vergab entsprechende Aufträge an eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Rechtsanwaltssozietät und ein Kreditinstitut. Für den finanztechnischen und betriebswirtschaftlichen Teil versicherte sich die damalige Elektrizitätswerk Dahlenburg AG der Dienste der WPD AG aus Bremen.
Genehmigung und Auflagen
Bis eine Windenergieanlage die Baugenehmigung erhält müssen zahlreiche Fachbehörden zustimmen. Grundlage ihrer Entscheidung sind Unterlagen und Gutachten, die vor allem die Einhaltungen der Bundesimmissionsschutzverordnung überprüfen. Im Fall der Windenergieanlagen Dahlenburg erhielten renommierte Ingenieurbüros und Institute Aufträge für die entsprechenden Untersuchungen.
Für den Schattenwurf von Windenergieanlagen gelten enge Grenzen. Anlieger dürfen einem eventuellen Schattenwurf maximal 30 Stunden im Jahr ausgesetzt sein. Diese absolute Schattenwurfdauer ist ein theoretischer, maximaler Wert, weil die Sonne nicht immer scheint. Untersuchungen haben aber ergeben, dass die tatsächlichen Schattenwurfzeiten nur etwa 25 Prozent der maximalen Zeiten betragen. Die Anlagen sind so programmiert worden, dass die zulässigen Schattenwurfemissionen in jedem Fall eingehalten werden.
Der Geräuschpegel der Anlagen muss strengen Auflagen genügen. Nach den gesetzlichen Vorgaben sind verbindliche Grenzwerte einzuhalten: während des Tages je nach Gebietscharakter 50 bis 60 dB(A) und nachts zwischen 35 und 45 dB(A). Ein nach neuesten Erkenntnissen erstelltes Gutachten des Deutschen Instituts für Windenergie bestätigt, dass diese Grenzwerte im Windpark Dahlenburg sicher eingehalten werden.
Errichtung der Windkraftanlagen
Im August / September 2002 wurden die Genehmigungen erteilt und zeitnah erfolgten die Fundamentierungen, der Wegebau, die Umrüstung des Umspannwerkes und die Errichtung der elektrotechnischen Infrastruktur. Trotz teils widrigster Witterungsverhältnisse konnten die Anlagen vom Hersteller Vestas dann zeitnah errichtet und zwischen September und Dezember 2002 in Betrieb genommen werden.
Einige der für den Bau benötigten Materialien
Wert
Mineralgemisch
33.000 t
Stahlbeton
20.000 t
Erdkabel
92.000 m
Betrieb
Bereits zu Beginn der Planungen wurde der Beschluss gefasst, eine Betreibergesellschaft mit Sitz in Dahlenburg zu gründen. Dies wurde den Aktionären und den Vertretern der Gemeinden und der Samtgemeinde im November 2001 auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mitgeteilt. Die gegründete Betreibergesellschaft firmiert unter dem Namen Windpark Dahlenburg GmbH & Co. KG Renditefonds.
Die komplette technische Betriebsführung und die Betreuung der Windenergieanlagen erfolgt durch die Mitarbeiter der Energieversorgung Dahlenburg-Bleckede AG. Das neue Geschäftsfeld sichert langfristig Arbeitsplätze.
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